Volkstrauertag 2020

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

vor nunmehr genau hundert Jahren, im Jahre 1920, wurde der Volkstrauertag eingeführt, als Gedenktag für die Kriegstoten des Erstens Weltkriegs.

Da wir aktuell gemeinsam einen "Krieg" gegen das Corona-Virus führen, darf ich den Kranz der Gemeinde Borchen nur allein niederlegen und in seinen Schleifen entfalten.
Umso wichtiger ist es, das Gedenken aufrecht zu erhalten.

Ein Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt. Wir wollen gleichzeitig mahnen, dass die Versuchung Gewalt an Stelle von Verständnis und Vernunft treten zu lassen, nur in einem menschlichen Fiasko enden kann.

Dieses Gedenken ist leider nicht mehr selbstverständlich, da es immer weniger Zeitzeugen der beiden Kriege des letzten Jahrhunderts gibt. Gleiches gilt für betroffene Familien und Angehörigen, denn eine so lange Friedenszeit gab es in Mitteleuropa noch nie zuvor.
Wir müssen weiterhin Tag für Tag an diesem Frieden arbeiten und alles dafür tun, dass Hass und Fremdenfeindlichkeit, dass Krieg und Terror bei uns keine Chance haben.
Gerade heute, wo rechte Kräfte die dunklen Seiten der Deutschen Geschichte nur allzu gerne relativieren wollen, ist es wichtig, sich zu erinnern! Nur wer sich erinnert, kann aus der Vergangenheit lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Deshalb verdient es jede Geschichte, erzählt zu werden, und jedes Opfer verdient es, dass man sich seiner erinnert.
Lasst uns neben unseren Gefallenen auch der Toten und Verletzten der letzten Terroranschläge gedenken und auch die Opfer der Corona-Krise in unser Gedenken mit einschließen.


Ulrich Ahle
Ortsvorsteher
Borchen-Etteln, 15.11.2020