Etteln – da ist mehr drin

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Etteln da ist mehr drinDorfinitiative »Anschwung« präsentiert neues Image und erste Erfolge

Etteln(bel). »Da ist doch mehr drin,« sagte sich vor zwei Jahren die Initiative Anschwung Etteln und polierte das Image des Luftkurortes gründlich auf. Vor 300 Gästen im Bürgerhaus wurde die Ergebnisse vorgestellt: Ein Imagefilm, eine neues Logo, ein neuer Internetauftritt und ein Etteln-Brot sollen »Lust machen« auf mehr.

Das Engagement der Initiative in Zusammenarbeit mit dem Programm der deutschen Kinder- und Jugendstiftung wurde am Freitag besonders belohnt. Auch mit einer Unterschriftenaktion hatten sich Ettelner für den Erhalt der Grundschule vor Ort eingesetzt, Applaus gab es für Bürgermeister Reiner Allerdissen bei der Bekanntgabe der Nachricht, dass Düsseldorf für den Bestand eine Ausnahmegehmigung erteilt hat (wir berichteten am Samstag). Freude brachte auch Landrat Manfred Müller mit, als er die verbesserte Busanbindung ab Ende Juni für Etteln verkünden konnte. Der Stundenverkehr nach Paderborn wird auf einen Halbstundentakt verdichtet und damit fast verdoppelt. Spätfahrten sind dann bis gegen 22 Uhr möglich.

Vor zehn Jahren drohte Etteln von den anderen Ortsteilen abgehängt zu werden, skizzierte Ortsvorsteher Ulrich Ahle den Entstehungsgrund für die Initiative. Im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen Borchen drohte bei der Bevölkerungsentwicklung eine Stagnation. Baugebiete fehlten, trotz toller Lage, vorhandenem Kindergarten und Schule nebst Arzt, Gaststätten oder auch Geschäften und Gewerbetreibenden vor Ort fehlten junge Familien. Mit der Initiative machte auf dem Wohnungssektor auch eine Arbeitsgruppe mobil. In den vergangenen zwei Jahren konnten so sechs alte Häuser verkauft, Wohnungen vermittelt und fünf neue Bauplätze in Zusammenarbeit mit der Gemeinde angeboten werden. Brötchentüten und Flyer dienten als Informationsmedien im Dorf, um neue Perspektiven zu entwickeln. Von Veranstaltungen für die verschiedensten Bevölkerungsgruppen bis zur Gründung von neuen Gruppen reichten die Initiativen. Die vorhandenen Stärken sollten auch nach außen transportiert werden und so wurde das Image kräftig aufpoliert unter anderem mit einem neuen Film, der auch auf der jetzt freigeschalteten Ettelner-Homepage zu sehen ist.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse und neuen Ideen unterstrich Bürgermeister Reiner Allerdissen das große Potenzial am Ort. Allein die vier vorhandenen gastronomischen Betriebe seien ein wertvolles Infrastrukturmerkmal. Die gute Schule vor Ort müsse man künftig jedoch auch durch entsprechende Anmeldungen nutzen. Landrat Müller sah in der Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und in direkter Umgebung einen wichtigen Standortfaktor für die dörfliche Entwicklung und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Peter Gödde hob anhand von einigen Initiativen aus seinem Heimatort Fürstenberg die Notwendigkeit von »organisiertem Anpacken aus dem Dorf heraus« hervor. Das Projekt einer Zeitspende für ältere Mitbürger sei ein Beispiel dafür. Auch er unterstrich, dass man die Geschäfte und Handwerker vor Ort dann auch nutzen und einfordern müsse zum Erhalt der dörflichen Struktur.

Quelle: Westfalen-Blatt Ausgabe vom 16. März 2015